Hallo,
besser zu spät als nie. Ich möchte euch jetzt gerne etwas über die Jahrgangspräsentation im Weingut Römerhof berichten. Es ist schon eine Weile her, aber da ich im Urlaub war und unterwegs, komme ich jetzt erst dazu.
Also die Präsentation bei Herr Schmitz war wie immer sehr gelungen und perfekt organisiert.
Es gab Live-Musik von einem Saxophonisten, Käse vom Ulmenhof und selbstgemachte kulinarische Leckereien.
Aber das Beste war natürlich der Wein.
Ich begann mit dem Riesling Liter trocken. Sehr frisch und klar, deutliche Apfelsäure, wie das für den 2008er Jahrgang typisch ist an der Mosel. Er hat deutliche Zitrusnoten, vor allem Grapefruit sticht hervor. Auch ein Hauch grüner Apfel und unreife Birne schmeicheln dem Gaumen. Süße und Säure sind ausgewogen und auchd er Alkohol ist gut eingebunden.
Weiter ging es mit dem Gutsrieling, in den ich mich schon ein paar Tage vorher verliebt hatte. Das ist einer meiner Favouriten dieses Jahrgangs. Er hat eine ungelaubliche Aromatik nach verschiedensten Melonen, von Honig bis Wassermelone ist alles dabei. Das macht ihn so fruchtig und frisch, gut für den Sommer. Ein Hauch Apfel rundet auch hier das Geschmacksbild ab.
Auch sehr ausgewogen in allen Komponenten ist er ein richtig guter Sommerbegleiter.
Der Kabinett trocken steht dem nicht nach. Schlank wie eh und je präsentierte er sich im Glas. Aromen von Birne, unreife Melone und weißem Pfirsich machen diesen Wein herrlich leicht und elegant zugleich. eine leicht fruchtbetonte Säure steht diesem Wein sehr gut.
Die Spätlese trocken ist der erste der drei sontanvergorenen Weine dieses Jahr. Er ist sehr ungewöhnlich. Deutlich krautige, würzige und vegetabile Aromen machen den Wein sehr einzigartig. Man muss die Spontanvergärung auch mögen. Der Wein ist fülliger und breiter als die anderen, was typisch für spontanvergorene Weine ist.
Dieser Wein kam sehr gut an und ich fande ihn auch außergewöhnlich gut. Ich bin jedoch ein Freund von schlanken Weinen und tue mich oft was schwer mit spontanvergorenen Weinen.
Als nächstes folgte die alten Reben, welches mein zweiter Favourit war. Er war noch etwas verhalten und schüchtern und braucht sicher noch Zeit. Aber dieser Wein hat unglaubliches Potential. Eine sehr milde und ausgewogene Säure passt sich der angenehmen Süße gut an. Der Öchslegehalt von 95° spricht für sich. Eine Aromatik von Pfirsich, Aprikose, Mirabelle und reifer Birne umschmeicheln den Gaumen und sind noch etwas zurückhaltend. Aber in ein paar Wochen wird dieser Wein vor Aromen explodieren. Er ist unglaublich weich, samtig und schmelzig.
Der halbtrockene Liter roch dezent nach Apfel und Birne und einem Hauch Pfirsich. Er ist ein leichter Sommerwein für jede Gelegenheit.
Der Sommerwein war auch noch sehr schüchtern und verhalten, aber man spürte auch hier das Potential zu mehr. Citrus, Birne, grüner Apfel und Stachelbeeren reihten sich in die Aromenfülle ein. Unterstrichten wurden diese Früchte durch einen Hauch nach Gras und weißen Blüten, welches diesen Wein einen perfekten Begleiter für laue Sommerabende auf der Terrasse macht. Noch ein paar Wochen und er ist seine Scheuheit los und präsentiert sich in voller Pracht.
Es folgte de Selection, welches der zweite spontanvergorene Wein ist. Hier schmeckte man aber nicht so sehr die typischen spontanvergorenen Noten heraus. Tropische Früchte, Maracuja und Melone machen den Wein sehr fruchtig. Etwas verschlossen noch, ist er aber schmelzig und weich auf der Zunge.
Jetzt kam ein weiterer Siegertyp. Der Tonschiefer. Mein dritter Favourit. Auch ein spontanvergorener Wein, aber so harmonisch und trotzdem schlank, dass er mir unglaublich gut gefällt. Und die starken Schieferaromen bilden ein guten Pendand zu den krautigen und breiten spontanen Aromen. Er ist sehr würzig und mieralisch. Die Süße und Säure sind dazu herrlich rund eingebunden, was diesen Wein einzigartig macht.
Die Felsenterrasse ist natürlich auch wieder ganz oben mit dabei. Sie ist auch noch etwas verhalten aber auch hier ist das große Potential erkennbar.
Frisch und fein nach Apfel, Birne, Quitte und Pfirsich zeigt sie noch schüchtern ihr gewaltiges Aromenspektrum. Wenn sie erwachsen ist, dann wird das ein absoluter Spitzenwein. Rund und haromisch sind Säure, Süße und Alkohol eingebunden und schmeicheln dem Wein.
Der liebliche Literwein erinnert an reife Sommerfrüchte wie Pfirsich, Aprikose, Birne und Mango. Außerdem sind ein Hauch weiße Blüten mit dabei. Ein guter Begleiter für jeden Tag und auch für besondere Anlässe geeignet.
Der liebliche Kabinett zeigte sich weich und rund im Geschmack nach Birne und einem Hauch Ananas. Die deutliche Süße ist gut eingebunden und wirkt nicht aufdringlich. Die Mineralität ist ein guter Gegenspieler hier.
Die liebliche Spätlese ist auch noch etwas verhalten aber hat schöne Noten nach Pfirsichen und Aprikosen. Sie braucht noch etwas Zeit, um ihre volle Pracht zu zeigen.
Den krönenden Abschluss bildet natürlich die Spätlese Nr.1, welches mein 4. Favourit ist. Mit 96° Öchsele und einem RZ von fast 50g/l aber trotzdem noch frischer Säure macht sie sich zur Königin der Weine. eine deutliche Mineralik rundet das Geschmackserlebnis ab und macht den Wein perfekt. Ohne Makel ein absolutes Muss für Liebhaber lieblicher Spätlesen. Intensive Aromen von Birne und Apfel gepaart mit Rosinen und getrockneten Birnen machen dies zu einem einzigartigen Geschmackserlebnis. Aber nicht für jeden Tag, sondern diesen Wein muss man genießen!
So kann man einen schönen Tag an der Mosel verbringen. Herr Schmitz hat einmal wieder aufs Neue sein Können und seine Liebe zum Detail präsentiert und das ist auf voller Linie gelungen.
Ein großes Lob an dieser Stelle und für alle: Probieren ist angesagt!
Viele Grüße
Esther
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