Ich war sehr froh, dass ich die Chance habe, die werdenden Weine der Weinlese 2008, in ihrer Entwicklung bei Herr Schmitz zu beobachten und zu probieren. Die erste Verkostung stand im Januar an. Es gab 12 verschiedene Weine zu probieren, so weit ich mich erinnere. Da diese jungen Weine doch sehr in den Kopf steigen, weiß ich nicht, ob ich zu allen Weinen etwas notiert habe. Aber zu denen ich etwas notiert habe, die stelle ich hier schon einmal heraus. Den Weinen wurden Nummern vergeben und ich sollte nach Geruch und Geschmack beurteilen und Schulnoten vergeben, diese Beurteilung haben wir auf ein großen Pappkarton geschrieben und werden diesen mit der nächsten Verkostung vergleichen. Was ich dort notiert habe, habe ich nicht extra notiert. Aber was ich zu den einzelnen Weinen allgemeint notiert habe, kann ich euch hier erzählen.
Es war sehr interessant, da dies alles Rieslinge waren und einer anders geschmeckt hat als der andere. Diese Erfahrung war sehr hilfreich für meine Zukunft.
Der Literwein: Dieser war schon abgefüllt und ganz jung auf der Flasche. Das hat man auch gemerkt, der war noch im Füllschock und braucht noch etwas Zeit. Er hatte 83° Oe und schmeckte sehr grün und verschlossen noch. Aber aus ihm wird sicher ein guter Trinkwein, der Spaß macht, wenn er den Füllschock hinter sich hat.
Nummer 9: Dieser Wein hatte 80° Oe und wird zum Versekten genommen. Er hat sehr grünliche Noten und ihm fehlt etwas an Charakter. Er entsteht aus einer Burgrebe, daher geringer Ertrag und ist ein Weis 21 Klon.
Nummer 14: Dieser Wein ist schwer zuzuordnen. Er ist noch sehr verschlossen und hat aber großes Potential, das merkt man schon. Aus dem wird ein ganz Großer! Er hatte 90° Oe und wird uns noch überraschen. Ich bin gespannt auf die nächste Verkostung.
Nummer 17: Dieser Wein hatte 80° Oe und entsteht aus zwei Burgreben und hat dadurch einen höheren Ertrag. Er hat sehr grüne Noten und könnte mit Nummer 14 gut zusammen harmonieren. Wir testeten das auch und haben 2/3 14 und 1/3 17 zusammen und das hat sehr gut gepasst und sich gut ergänzt, das könnte ein feiner Tropfen werden. Alleine fehlen ihm etwas die exotischen Noten, die bei der 14 sich noch entwickeln werden.
Nummer 18: 92° Oe und ein Spontanvergärer. Mein absoluter Favorit. Das wird mein Wein. Ein Sponti der Extraklasse, der noch etwas Zeit braucht, aber aus dem ein wunderbarer spontanvergorener und trotzdem harmonischer Wein wird.
Nummer 19: Ein Wein mit 91° Oe, welches ein Kabinett werden könnte, da er sehr schlank wirkt. Man erkennt schon deutlich seinen leichten Charakter und seine feinen Züge. Aus ihm könnte ein super Kabinett werden.
Nummer 20: Dieser Wein kommt vom Rioler Römerberg und hat einen Ertrag von 8-9000 Liter. Es könnte ein gute halbtrockener Literwein werden, man muss ihn aber noch etwas beobachten, um zu sehen, wie er sich entwickelt.
Nummer 21A/B: Das ist beides der gleiche Wein, nur mit unterschiedlichen Hefen hergestellt. Und das war total interessant, wie unterschiedliche diese Weine schmeckten. Der A schmeckte deutlich harmonischer und besser als der B und das lag nur an der Hefe. Die Hefe für den 21A ist auch erheblich teurer als die Hefe von B. Das hat man auch deutlich geschmeckt. Ein Qualitätsunterschied, den man nicht leugnen kann. Der Wein hatte 92° Oe.
Nummer 23: Ein Wein mit 93° Oe mit sehr hohem Potential, aus diesem Wein wird ein ganz besonderer Riesling entstehen. Es sind aber deutliche Apfel und Birnenaromen zu erkennen. Er ist sehr klar und eindeutig. Er kommt aus Mehring aus einem sehr guten Weinberg und wird daher sicher ein sehr hochwertiger Wein werden. Aber welcher, das bleibt dann letztendlich dem Winzer überlassen.
Lassen wir uns überraschen, wie sich die Weine entwickeln und ich werde euch auf dem Laufenden halten, wie die Verkostungen weitergehen.
Viele Grüße
Esther
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