Montag, 23. Februar 2009

Erlebnisbericht Wein Düsseldorf Oktober 2008:

Am letzten Wochenende im Oktober 2008 war ich auf der Wein Düsseldorf. Solche Weinmessen kann ich nur jedem empfehlen. Dort kann man einfach alle Anbaugebiete und Länder kennen lernen, ohne überall hinfahren zu müssen. Dort habe ich auch sehr viele neue interessante Weingüter und Weine kennen gelernt und möchte euch davon berichten. Ich stelle nur einige der Weingüter vor, sonst wird der Beitrag zu lang.

Weingut Heinisch, Österreich:
Ich bin ein großer Fan österreichischer Weine, vor allem von grünem Veltliner. Daher steuerte ich direkt dort hin. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich habe einen frischen, knackigen grünen Veltliner Namens Weinviertel Haide 2007 probiert. Dieser hat mir sehr gut gefallen. Ein typisch frisch, pfeffrig, knackiger Veltliner. Außerdem gab es einen Weinviertel Neugerg 2007, welcher sehr lange auf dem Hefelager lag. Dieser war deutlich weicher, geschmeidig, selten. Sehr guter Wein, aber ich mag den grünen Veltliner lieber grün und knackig.
Desweiteren probierte ich einen blauen Portugieser mit viel Skepsis, da ich noch nicht viele blaue Portugieser fand die auch gut waren. Aber diese hat mich überzeugt. Sehr weich und harmonisch und sehr körperreich.
Der absolute Höhepunkt aber war der grüne Veltliner Sekt. Das findet man nur ganz selten und der hat so gut geschmeckt, von dem werde ich mir auf jedenfall etwas besorgen.
Zum Schluss kam der Winzer und hat mir noch ein Schätzchen angeboten. Einen ganz besonderen Rotwein, den lies ich mir nicht entgehen. Roeseler 2007 war ein ungewöhnlicher und sehr guter Rotwein, etwas ganz Besonderes! Starkes Dörrpflaumen Aroma und lange im Abgang.

Weingut Haus Thiel, Rheinhessen:
Ich wurde von meinem Lebensgefährten auf dieses Weingut aufmerksam gemacht. Ich hatte an dem Tag schon sehr positive Erfahrungen mit rheinhessischem Wein gemacht und habe meine Leidenschaft dafür gefunden.
Er meinte, den Rotwein muss ich probieren, und das hat mich sehr gewundert, da es ein lieblicher Dornfelder war. Und wir eigentlich beide keinen lieblichen Dornfelder mögen. Aber ich probiere alles, ich will ja immer dazulernen und war neugierig. Und der Wein hat mich umgehauen, ein absolut fantastischer Wein, der wie ein Portwein geschmeckt hat. Einfach spitze, ich war begeistert. Danach wollte ich natürlich auch die anderen Weine des Weingutes probieren. Ich probierte einen Cuvee aus Dunkelfelder und Spätburgunder, welches sehr gut war und sehr ungewöhnlich, aber total überzeugend.
Bei den Weißen hat mich ein Morio-Muskat Spätlese lieblich total einfangen und begeistert. Absolut tolle Frucht und Hamonie. Genauso gut war ein Gewürztraminer Spätlese lieblich. Beide Weine auf ihre Weise fantastisch und charakterstark. Absolute spitzenklasse.
Es gab dann noch zum krönenden Abschluss eine Scheurebe Beereauslese. Diese war absolut der Hammer. Eine absolute Besonderheit. Ich hatte bis dato noch nicht viel Erfahrung mit Scheurebe gemacht, aber ein Sekt zuvor überzeugte mich schon von der Blumigkeit. Diese Beerenauslese hatte so ausdrucksstarke Charakterzüge einer Scheurebe, dass es schon unheimlich wurde. Nur eines betrübte den Wein. Ein leichter Kork war zu vernehmen. Der Wein war von 1999. Das war leider sehr schade, aber sonst wäre der Wein absolut perfekt gewesen.

Weingut Heinz Schneider, Mosel:
Da ich an der Mosel lebe und noch nicht viele gute Rotweine von der Mosel gefunden habe, war ich natürlich neugierig auf die Rotweine von Herr Schneider, die mit Preisen angepriesen wurden und vor dessen Stand eine große Menschenmenge stand.
Ich probierte mich durch die Rotweine durch und war durchweg begeistert und werde das Weingut Schneider auf jedenfall besuchen. Die Weine haben eine Ausdrucksstärke und einen Charakter, den ich selten noch an der Mosel erlebt habe. Ich war total begeistert. Jede einzelne Schieferlage schmeckte man dort heraus. Ein absolutes Muss, wenn man an die Mosel fährt.

Winzerkeller Stetten, Franken:
Ich wollte unbedingt mal einen typischen Silvaner aus Franken trinken, wofür das Weinbaugebiet ja bekannt ist. Ich probierte dann den Silvaner Qualitätswein trocken und den Silvaner Spätlese, aber ich habe festgestellt, dass ich kein Silvaner Fan bin! Der Wein sagt mir, wie viele andere auch nicht zu. Aber das ist ja gott sei dank Geschmackssache.
Aber dafür hat es mir ein Rotwein aus dem Weinkeller Stetten angetan, der Schwarzriesling 2006 trocken. Ich bin eh ein großer Schwarzriesling Fan und dieser Wein war einfach fantastisch. Ein sehr guter und harmonischer Wein, der viel Spaß macht.
Außerdem das Highlight. Ein Weißwein und Rotwein, die die fränkische Antwort auf Sherry und Portwein sind. Der Frankonia rot und weiß. Absolut lecker und machen dem Sherry und Portwein ordentlich Konkurrenz. Davon werde ich mir auch noch etwas besorgen! Etwas absolut Seltenes und Besonderes aus Deutschland und das sollte man nicht verpassen! Also probiert einmal, wenn ihr in Franken seid diese Weine. Ihr werdet begeistert sein.

Das waren die Weingüter, die mich am meisten beeindruckt haben, es gab aber noch viele andere gute Weingüter, die spitzen Wein machen, aber es dann einfach zu lang wird, wenn ich diese alle hier aufliste. Ich hoffe es hat euch gefallen und euch animiert auch mal eine Weinmesse zu besuchen.

Viele Grüße
Esther

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