Mittwoch, 30. Juli 2008

Verkostungsnotiz: Menguante Carnacha, Carinena, Vinedos y Bodegas Pablo, Spanien, 2005, trocken


Demletzt habe ich eine Flasche Menguante Garnacha aufgemacht. Ich habe noch nie einen reinen Garnacha getrunken und war ganz gespannt, da dies ein absolutes Schnäppchen war und mit 90 Parker Punkten bewertet wurde. Daher wollte ich den schnell probieren, um etwas nach zu ordern, wenn der gut ist.
Und es war eine Offenbarung. Ich habe einen neuen Lieblingswein.
Schon als ich den Wein ins Glas goss, strömte mit ein betörender Duft nach reifen Brombeeren in meine Nase. Ich habe noch nie einen so fruchtigen Rotwein nach Brombeeren im Glas gehabt. Die Farbe war sehr dicht bis an den Rand ein tiefes Rubinrot mit öligen Schlieren am Glasrand beim Umschwenken.
Beim weiteren Umschwenken kommen dann noch Aromen von Johannisbeerlikör, Himbeersaft, Pfeffer und einem Hauch von Süßholz und Veilchen zum Vorschein.
Bei dem Geschmack war es ähnlich, ein fruchtig, brombeeriges Feuerwerk im Mund mit leichtem Tannin, weshalb ich ihn 1 Stunde stehen lies. Dann war er ganz weich und samtig auf der Zunge. Wie Seide. Was darauf hinweist, dass der Wein noch eine Weile liegen kann und erhebliches Potential hat. Der Geschmack nach Brombeeren wird auch hier von einen leicht pfeffrigen Aroma und einem Hauch Schwarzkirsche und Veilchen begleitet. Er hat einen mittleren Abgang, was bei diesem Geschmackserlebnis aber vollkommen nebensächlich ist.
Absolute Spitze und seine 90 Punkte mehr als wert.

Gruß
Esther

Sonntag, 27. Juli 2008

Verkostungsnotiz: Sauvignon blanc, Uitkyk Wine Estate, Südafrika, 2006, trocken


Ich hatte schon viel über das Anbaugebiet Simonsberg Stellenbosch gelesen und bin natürlich neugierig geworden, wie der Wein von dort schmeckt. Da ich ein Sauvignon blanc Fan bin, war ich sehr gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Hellgelbe, leicht grünlich Farbe. Geruch nach Gras, Kräutern aber auch ungewöhnlich fruchtig(für einen Sauvignon blanc) nach Feigen, Litschi und einem Hauch von Granadilla und Sternfrucht.
Ich Geschmack nicht mehr so fruchtig, wie im Geruch. Eher herb, pfeffrig. Nach grünem Paprika, knackig mit angenehm prickelnder Säure. Auch deutliche Noten nach Gras und Kräuter, was ich an einem Sauvignon blanc so schätze.
Er hat einen langen Abgang und bleibt einem deutlich in Erinnerung. Ein ungewöhnlicher Wein mit Finesse und überraschenden Noten.


Gruß

Esther

Freitag, 25. Juli 2008

Verkostungsnotiz: Syrah Reserva Especial, Chile, 2004, trocken


Vor ein paar Tagen machte ich mal einen für mich unbekannten Wein auf. Einen Syrah aus Chile. In Chile ist das Wetter ja sehr warm und daher ideal für dunkle, schwere Rotweine mit viel Charakter. Als ich den Wein einschenkte beeindruckte mich seine tiefpurpurne Farbe wie Brombeeren. Er hatte eine dichte Struktur und ölige Konsistenz. Mit dem ersten Atemzug kamen Gerücht von Erde, Pilzen, Brombeere zum Vorschein. Noch einmal umgeschwenkt und dann entdeckte ich noch Bohnenkraut, Thymian und Pfeffer.
Der Geschmack wurde stark durch den hohen Tanningehalt übertönt, der noch stark bremste auf der Zunge. Daher lies ich den Wein etwas im Glas stehen und den Rest dekantierte ich, mit der Hoffnung, dass der Wein dann weicher wird und seine Struktur besser zeigt. Nach einer Stunde probierte ich dann wieder. Der Wein war weicher und umschmeichelte die Zunge mit Aromen nach Pilzen, Leder, aber auch ein angenehm süßlicher Geschmack nach Dörrpflaume.
Generell hat er aber keinen großen Charakter, da er immer noch sehr störrisch war und nicht harmonisch. Außerdem ist der Wein nach dem Hinunterschlucken schnell weg, das heißt keinen langen Abgang. Ein zweites Mal muss ich diesen Wein nicht unbedingt haben. Da gibt es bessere Syrahs.

Gruß
Esther

Dienstag, 22. Juli 2008

Weinprobe im Weingut Krämer-Lorscheider an der Mosel

Vor Kurzem war ich im Weingut Krämer-Lorscheider zu einer Weinprobe. Ich wollte schon lange in das Familienweingut, da ich mich vor einem Jahr schon in deren Schwarzriesling rose Wein verliebt habe. Ich bin eh ein großer Schwarzriesling Fan, da dieser Wein einen ganz besonders fruchtig, beerigen Geruch und Geschmack und eine sehr dichte Struktur hat. Er überzeugt zusätzlich mit seiner Brombeerfarbe.
Aber wieder zurück zur Verkostung. Wir begannen mit den beiden Rotweinen des Weingutes, die mich sehr interessierten. Zum einen haben die Winzer einen Dornfelder aus dem Barrique…jaja, ich weiß, der Dornfelder hat zurzeit keinen guten Ruf, das weiß ich auch, er wird zum Massenwein zerrissen. Aber trotzdem interessierte mich die Besonderheit dieses Weines. Und ich war total begeistert. Dieser Wein hatte die typische Herbe des Dornfelders, aber ganz besondere Nuancen nach Vanille, Pfeffer und Holz mit einer tiefroten, dichten Struktur. Er überzeugt zusätzlich mit seinem tanninreichen pelzigen Charakter, der erkennen lässt, dass dies ein lange lagerfähiger Wein ist.
Weiter ging es mit einem Cuvee aus Dornfelder und einem kleinen Teil Schwarzriesling. Dieser Wein übertraf nach meiner Meinung noch den reinen Dornfelder aus dem Barrique. Da für viele der Dornfelder aus dem Barrique zu herb sein wird, umschmeichelt dieser Cuvee den Gaumen mit seiner feinen Struktur. Schon am Geruch erkennt man die typisch fruchtige Note des Schwarzrieslings nach Beeren und Apfel. Aber der Dornfelder gibt noch eine gewisse Herbe, welches ein wunderbares spannendes Geschmackserlebnis erwarten lässt. Und die erste Geschmacksprobe hat den Geruch mehr als bestätigt. Ein absolutes Geschmackserlebnis aus einer Kombination des fruchtig, harmonischen Schwarzrieslings und des herben, kantigen Dornfelders. Ein absolutes Muss!
Weiter ging es mit dem neuen Rose, den es erst seit diesem Jahr gibt. Ebenfalls eine Mischung aus Schwarzriesling und Dornfelder, wobei hier der Schwarzriesling den größeren Teil ausmacht.
Der Wein ist eine freudige Geschmackserfahrung, der Schwarzriesling ist optimal für einen Rose und da ein Rose sehr gut schmeckt, wenn er nicht zu süß ist, sondern mit leichter Herbe und erfrischend, passt sich der Dornfelder sehr gut dem Schwarzriesling an und unterstreicht seine Eignung als Rose. Der Dornfelder gibt dem Rose diese gewisse Herbe, welche den Wein sehr frisch und sommerlich erscheinen lässt. Der optimale Begleiter eines Sommerabends.
Dann folgte ein Rivaner classic. Dieser zeigte ein typisches Geschmacksbild eines Rivaners und man erkannte seine feine Struktur und Eignung als leichten Sommerwein. Ich bin leider kein Rivaner Fan, daher konnte mich der Wein nicht überzeugen. Aber ich bin mir sicher, dass Rivaner Liebhaber dabei ihre reine Freude hätten, da er fruchtig, frisch schmeckte mit einer feinen Süße.
Jetzt kam der Höhepunkt. Die Burgunder von der luxemburgischen Mosel. Es gibt einfach fantastische Burgunder an der luxemburgischen Mosel. Ich liebe diese Weine. Daher machte mich das kleine Weingut an der Mosel so neugierig.
Wir probierten den Weißburgunder. Und das war einfach gigantisch. Der Geruch umschmeichelte schon die Nase mit dem Geruch nach Wiesenblumen und zarter Birne. Und der Geschmack streichelte den Gaumen in einem Geschmackserlebnis aus Birne, zarten Wiesenblumen und gelbem Apfel. Er ist zart wie Seide mit ganz dezenter Säure und erfischender Frucht. Dieser Wein ist absolute Spitzenklasse.
Zu guter Letzt wollte ich dann noch einen Kerner verkosten. Dies ist für die Mosel eine ungewöhnliche Traubensorte und ich war neugierig, wie dieser Wein wohl schmeckt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich habe eine neue Traubensorte entdeckt, die ich sehr gut finde. Der Wein darf nicht zu kalt sein, er sollte so 8-10°C sein, damit sich sein optimales Geruchs,- und Geschmackserlebnis entwickeln kann. Wenn man eine Nase voll nimmt, dann denkt man schon, dass man in frisch gepressten Traubensaft schnuppert. Und der Geschmack bestätigt diese explosiv, fruchtiges Geschmacksprofil. Man denkt, dass man in eine frische, fruchtige Traube reinbeißt. Knackig und erfrischend nach Trauben mit prickelnder Säure und lebhafter Frucht präsentiert sich dieser Wein und überzeugte mich in seiner lebhaften Art.
Ja, das war die Verkostung und das Weingut hat mich als neuen Freund gewonnen. Ich werde dort wohl jetzt öfter vorbeischauen.

Viele Grüße
Esther

Montag, 21. Juli 2008

Verkostungsnotiz: Riesling Sommerwein, Weingut Römerhof, Mosel, 2006, halbtrocken

Ich hatte diesen Wein ja schon des Öfteren im Weingut Römerhof getrunken und nun konnte ich diesen Wein in Ruhe daheim mir gönnen. Und ich war wieder einmal in meiner Meinung bestätigt, dass der Römerhof den besten Riesling macht. Schon beim Einschenken hat man ein Vergnügen, da dieser Wein wider Erwartung eine goldgelbe Farbe hat, schon fast wie eine Spätlese. Der Wein duftet herrlich nach Honig, Pfirsich und ein wenig Litschi. Den Gaumen umschmeichelt er mit zusätzlichen Fruchgenüssen nach reifer Birne, wobei die ersten drei Früchte sich auch im Geschmack wieder finden. Außerdem kommt bei einem weiteren Schluck und langem Abgang ein zarter Geschmack nach Maracuja zum Vorschein, der sich um die anderen Früchte schmiegt.
Ein absolutes Muss im Sommer. Er ist fruchtig mit leichter Säure und dezenter Süße.

Gruß

Esther

Samstag, 19. Juli 2008

Verkostungsnotiz: Spätburgunder Rotwein, Weingut Römerhof, Mosel, 2005, trocken


Demletzt machte ich mal wieder einen Spätburgunder vom Weingut Römerhof auf. Ich bin ein großer Fan dieses Weingutes, da dort der beste Riesling der Mosel und ein spitzen Spätburgunder für Moselverhältnisse gemacht wird. Diesen Spätburgunder machte ich auf und wurde wieder bestätigt in meiner Meinung. Seine dichte Struktur und kirschrote Farbe überzeugt schon rein optisch. Ein Geruch nach Brombeeren, dunklen Kirschen und Vanille steigt in die Nase. Und der erste Schluck ist ein explosives Geschmackserlebnis aus dunklen Beeren und zarter Vanille. Eine leichte Herbe durch den leicht holzigen Geschmack ergänzt die würzige Note nach Nelke und Pfeffer. Eine wahre Offenbarung durch die Kombination aus Früchten und Gewürzen. Der Abgang ist unglaublich lange und anhaltend.
Also eine absolut ungewöhnliche Rotweinentdeckung für die Weißweinregion Mosel.


Gruß

Esther

Mittwoch, 16. Juli 2008

Verkostungsnotiz: Spätburgunder Weißherbst, Weingut Kriechel, Ahr, 2005, trocken


Einen Tag später machte ich eine ganz andere Flasche auf, einen Weißherbst. Ich bin schon lange großer Fan von den fantastischen Weingut Kriechel an der Ahr, aber diesen Rose kannte ich noch nicht.
Er ist zartrosa und er duftet lieblich zart nach Rose. Im Geschmack ist er feiner als der Bordeaux, geschmeidiger, aber dadurch auch nicht so charakterstark.
Er schmeckt nach Walderdbeere und Rosenblüten. Aber er hat nicht die Überzeugungskraft des Bordeaux, lässt sich aber durchaus trinken. Ein leichter, unbeschwerter Sommerwein.

Gruß Esther

Verkostungsnotiz: Bordeaux rose, Chateau Terres Douces, 2006, trocken


Ich probierte demletzt einen hervorragenden Rosewein. Dieser Wein hat mich schon als Rotwein überzeugt. Das ist einer der besten Bordeaux, die ich kenne. Da dachte ich, ich probiere den Rose auch aus.
Und ich wurde bestätigt. Dieser Rose ist der perfekte Sommerwein. Er ist dunkelrosa und duftet zart nach Erdbeere. Er besitzt eine feine Herbe, schmeckt aber trotzdem fruchtig nach Erdbeere und Pfirsich. Ein Hauch von Himbeeren und Johannisbeeren ist auch dabei. Ein besonderer Sommerwein mit viel Charme und Charakter.
Gruß Esther

Dienstag, 15. Juli 2008

Willkommen auf meinem Blog!

Herzlich Willkommen auf meinen Blog. Ich freue mich sehr, dass es euch interessiert, was ich so in Sachen Wein für Erfahrungen und Inspirationen sammele und möchte euch hieran teilhaben lassen. Ich werde über meine Verkostungen, meine Weinerlebnisse, meine Erfahrungen und über neuste Infos zum Thema Wein hier berichten. Also wenn ihr spannende Geschichten und neuste Verkostungsnotizen rund um die Weinwelt erleben möchtest, dann würde ich mich freuen, wenn ihr mich hier regelmäßig besuchst und auch gerne eure Meinung zu meinen Berichten schreibt.
Viel Spaß beim Lesen und viel Freude am Wein, vielleicht findet ihr hier ja den ein oder anderen Tipp, der euch genauso fasziniert wie mich.
In vielen Foren findet ihr auch Berichte und Kommentare von mir unter dem Nickname „finewine“.

Gruß
Esther