Montag, 28. September 2009

Verkostungsnotiz: Grave Resfosco dal Peduncolo Rosso, DOC









Hallo, jetzt komme ich endlich dazu euch über neue Weine zu informieren und demletzt hat mir ein Wein den Atem geraubt. Diesen stelle ich euch vor. Heute nach meinem neuen Bewertungssystem. Ich beziehe in meine Bewertung die Ergebnisse meiner Bewertung nach dem PAR Bewertungssystem und meine eigenen Kriterien mit ein und das Gesamtergebnis bewerte ich dann an einer Skale von 1-5 Trauben. Wobei 1 ein langweiliger gewöhnlicher Wein ist und 5 ein herrausragender Spitzenwein.

Allgemeine Angaben:
Weingut: Le Due Toni
Rebsorte: 100% Resfosco
Jahrgang: 2006
Anbaugebiet: Friuli, Italien
Alkohol: 14%

Etikett: Klassisch elegant, lässt einen kräftigen Wein erwarten, der ein hohes Selbstbewusstsein hat.

Aussehen: Der Wein fliesst viskos ins Glas. Das tiefe Schwarzrot wirkt geheimnisvoll und elegant gleichsam. Die Dunkelheit lässt auf einen äußert gehaltvollen, tanninreichen Wein schließen.

Geruch:Der Geruch ist rein und intensiv. Der Wein ist sehr komplex von der Aromatik. Es ist ein deutlicher Holzton zu erkennen, welcher gepaart mit einer starken Vanillenote zu dem Schluss führt, dass der Wein in amerikanische rEiche zum größten Teil oder auch ganz ausgebaut sein muss. Es küssen sich dunkle Früchte wie Heidelbeerem Pflaumen, Brombeer und verschmelzen zusammen mit einem Kirschkompott zu einer äußerst schmackhaften Nase. Den krönenden Abschluss bilden die balsamischen und würzigen Noten wie Mocca, Pinie, Kakao und ein Hauch von Mandel. Nelke und Süßholz runden das Fest ab und ein Tupfer Holunder bildet die Spitze.

Geschmack: Der Wein ist trocken, hat eine geringe Restsüße. Die Säure ist geschmeidig und gut eingebunden. Der hohe Extrakt und Mineralstoffgehalt ist deutlich wahrzunehmen und bildet ein wunderbares Gegenspiel zu den fülligen Aromen, die sich im Geschmack wiederspiegeln. Der Wein hat zu Beginn eine hohe Adstrungenz und ist leicht bitter, aber je länger man ihn stehen lässt, desto geschmeidiger werden die Tannine. Das lässt auf ein langes Leben schließen. Der Alkoholeindruck ist sehr angenehm und die körperreiche Struktur des Weines schmiegt sich mit fruchtig-würzigem Rückgeruch,- und geschmack am Gaumen herrlich an. Der Wein ist sehr anhaltend.

Bewertung: Der Wein ist sehr harmonisch ausgebaut. Vielleicht noch etwas zu jung, da er sehr tanninreich wirkt und etwas Luft braucht zum atmen. Also bitte 1 h vor Verzehr dekantieren. Die Säure und der Alkohol sind gut eingebunden und auch wenn der Wein geatmet hat sind die Tannine harmonisch und nicht störend. Es ist ein außergewöhnlicher Wein durch eine seltene Rebsorte mit unglaublicher Länge und großem Potential.

Serviertemperatur: 17-18°C
Lager,-Trinkfähigkeit: Wenn jetzt dann 1 h dekantieren. Sonst Potential bis 2015.

Speiseempfehlung: Ein Hirschbraten mit Maronen-Schwarzkirschkruste mit Rotweinpflaumen und Kroketten.

PLV(Preis-Leistungs-Verhältnis): Kann ich nichts zu sagen, da ich den Wein geschenkt bekommen habe.

Verfügbarkeit: Bei Online-Händlern und beim Weingut selbst.

Gesamtbewertung:

Sonntag, 2. August 2009

Jahrgangspräsentation Weingut Römerhof 6.6.09

Hallo,

besser zu spät als nie. Ich möchte euch jetzt gerne etwas über die Jahrgangspräsentation im Weingut Römerhof berichten. Es ist schon eine Weile her, aber da ich im Urlaub war und unterwegs, komme ich jetzt erst dazu.
Also die Präsentation bei Herr Schmitz war wie immer sehr gelungen und perfekt organisiert.
Es gab Live-Musik von einem Saxophonisten, Käse vom Ulmenhof und selbstgemachte kulinarische Leckereien.
Aber das Beste war natürlich der Wein.
Ich begann mit dem Riesling Liter trocken. Sehr frisch und klar, deutliche Apfelsäure, wie das für den 2008er Jahrgang typisch ist an der Mosel. Er hat deutliche Zitrusnoten, vor allem Grapefruit sticht hervor. Auch ein Hauch grüner Apfel und unreife Birne schmeicheln dem Gaumen. Süße und Säure sind ausgewogen und auchd er Alkohol ist gut eingebunden.
Weiter ging es mit dem Gutsrieling, in den ich mich schon ein paar Tage vorher verliebt hatte. Das ist einer meiner Favouriten dieses Jahrgangs. Er hat eine ungelaubliche Aromatik nach verschiedensten Melonen, von Honig bis Wassermelone ist alles dabei. Das macht ihn so fruchtig und frisch, gut für den Sommer. Ein Hauch Apfel rundet auch hier das Geschmacksbild ab.
Auch sehr ausgewogen in allen Komponenten ist er ein richtig guter Sommerbegleiter.
Der Kabinett trocken steht dem nicht nach. Schlank wie eh und je präsentierte er sich im Glas. Aromen von Birne, unreife Melone und weißem Pfirsich machen diesen Wein herrlich leicht und elegant zugleich. eine leicht fruchtbetonte Säure steht diesem Wein sehr gut.
Die Spätlese trocken ist der erste der drei sontanvergorenen Weine dieses Jahr. Er ist sehr ungewöhnlich. Deutlich krautige, würzige und vegetabile Aromen machen den Wein sehr einzigartig. Man muss die Spontanvergärung auch mögen. Der Wein ist fülliger und breiter als die anderen, was typisch für spontanvergorene Weine ist.
Dieser Wein kam sehr gut an und ich fande ihn auch außergewöhnlich gut. Ich bin jedoch ein Freund von schlanken Weinen und tue mich oft was schwer mit spontanvergorenen Weinen.
Als nächstes folgte die alten Reben, welches mein zweiter Favourit war. Er war noch etwas verhalten und schüchtern und braucht sicher noch Zeit. Aber dieser Wein hat unglaubliches Potential. Eine sehr milde und ausgewogene Säure passt sich der angenehmen Süße gut an. Der Öchslegehalt von 95° spricht für sich. Eine Aromatik von Pfirsich, Aprikose, Mirabelle und reifer Birne umschmeicheln den Gaumen und sind noch etwas zurückhaltend. Aber in ein paar Wochen wird dieser Wein vor Aromen explodieren. Er ist unglaublich weich, samtig und schmelzig.
Der halbtrockene Liter roch dezent nach Apfel und Birne und einem Hauch Pfirsich. Er ist ein leichter Sommerwein für jede Gelegenheit.
Der Sommerwein war auch noch sehr schüchtern und verhalten, aber man spürte auch hier das Potential zu mehr. Citrus, Birne, grüner Apfel und Stachelbeeren reihten sich in die Aromenfülle ein. Unterstrichten wurden diese Früchte durch einen Hauch nach Gras und weißen Blüten, welches diesen Wein einen perfekten Begleiter für laue Sommerabende auf der Terrasse macht. Noch ein paar Wochen und er ist seine Scheuheit los und präsentiert sich in voller Pracht.
Es folgte de Selection, welches der zweite spontanvergorene Wein ist. Hier schmeckte man aber nicht so sehr die typischen spontanvergorenen Noten heraus. Tropische Früchte, Maracuja und Melone machen den Wein sehr fruchtig. Etwas verschlossen noch, ist er aber schmelzig und weich auf der Zunge.
Jetzt kam ein weiterer Siegertyp. Der Tonschiefer. Mein dritter Favourit. Auch ein spontanvergorener Wein, aber so harmonisch und trotzdem schlank, dass er mir unglaublich gut gefällt. Und die starken Schieferaromen bilden ein guten Pendand zu den krautigen und breiten spontanen Aromen. Er ist sehr würzig und mieralisch. Die Süße und Säure sind dazu herrlich rund eingebunden, was diesen Wein einzigartig macht.
Die Felsenterrasse ist natürlich auch wieder ganz oben mit dabei. Sie ist auch noch etwas verhalten aber auch hier ist das große Potential erkennbar.
Frisch und fein nach Apfel, Birne, Quitte und Pfirsich zeigt sie noch schüchtern ihr gewaltiges Aromenspektrum. Wenn sie erwachsen ist, dann wird das ein absoluter Spitzenwein. Rund und haromisch sind Säure, Süße und Alkohol eingebunden und schmeicheln dem Wein.
Der liebliche Literwein erinnert an reife Sommerfrüchte wie Pfirsich, Aprikose, Birne und Mango. Außerdem sind ein Hauch weiße Blüten mit dabei. Ein guter Begleiter für jeden Tag und auch für besondere Anlässe geeignet.
Der liebliche Kabinett zeigte sich weich und rund im Geschmack nach Birne und einem Hauch Ananas. Die deutliche Süße ist gut eingebunden und wirkt nicht aufdringlich. Die Mineralität ist ein guter Gegenspieler hier.
Die liebliche Spätlese ist auch noch etwas verhalten aber hat schöne Noten nach Pfirsichen und Aprikosen. Sie braucht noch etwas Zeit, um ihre volle Pracht zu zeigen.
Den krönenden Abschluss bildet natürlich die Spätlese Nr.1, welches mein 4. Favourit ist. Mit 96° Öchsele und einem RZ von fast 50g/l aber trotzdem noch frischer Säure macht sie sich zur Königin der Weine. eine deutliche Mineralik rundet das Geschmackserlebnis ab und macht den Wein perfekt. Ohne Makel ein absolutes Muss für Liebhaber lieblicher Spätlesen. Intensive Aromen von Birne und Apfel gepaart mit Rosinen und getrockneten Birnen machen dies zu einem einzigartigen Geschmackserlebnis. Aber nicht für jeden Tag, sondern diesen Wein muss man genießen!

So kann man einen schönen Tag an der Mosel verbringen. Herr Schmitz hat einmal wieder aufs Neue sein Können und seine Liebe zum Detail präsentiert und das ist auf voller Linie gelungen.
Ein großes Lob an dieser Stelle und für alle: Probieren ist angesagt!

Viele Grüße
Esther

Samstag, 20. Juni 2009

Weinprobe beim Weingut Peters, Wiltingen, Saar

Hallo zusammen,

ich war demletzt bei einer Weinprobe beim Weingut Peters. Ich wollte dort schon lange hin, da ich von seinem Weißburgunder so begeistert bin. Und als ich erfahren habe, dass er dieses Jahr einen reinen Graubrugunder auch produziert hat, wollte ich so schnell wie möglich mir davon ein Bild machen.
Die Weinprobe begann bin dem 2008er Riesling trocken im Liter. Ein ausgewogenes Süß-Säure-Verhältnis mit noch etwas verhaltenen Noten. Die Weine waren alle sehr jung noch und brauchen noch etwas Zeit zum wachsen. Dieser Literwein war aber äußert gut und ein leichter unkomplizierter Wein für den Sommer.
Weiter ging es mit dem Riesling QBA 2008 Wiltinger Klosterberg, werlcher ähnliche Oechle-Werte hatte, aber ein wenig mehr Restzucker. Und das stand dem Wein sehr gut. Die Saar-Rieslinge haben ihre ganz eigene Finesse und Schlankheit, die man sonst nirgends findet. Deutlich mineralisch und leichte Fruchtnoten machen diesen Wein zum harmonischen Essenbegleiter.
Dann kam mein schon vom Vohrjahr bekannter und hoch geschätzter Weißburgunder 2008. Hier waren die Oechlse etwas höher und die Säure und die Süße sehr harmonisch und leicht, typisch für einen jungen Weißburgunder. Die hohe Mineralität stört die milde Säure und Süße gar nicht, da der Wein sehr harmonisch wirkt. Wenn der Wein noch ein paar Wochen Ruhe in der Flasche hat, dann wird er seine volle Pracht entfalten.
Der Sauvignon Blanc von Peters ist ausgeprochen lecker und knackig. Erninnert an die Sauvignons aus Neuseeland und hat den typischen Paprika- und Pfeffer-Ton in der Nase. Herrlich knackig, grün und frisch. Diesen Wein kann man sowohl zum Essen als auch einfach nur so an einem heißen Sommerabend genießen.
Nun kam der Grauburgunder, de rmich so neugierig machte. Und meine Neugier wurde gestillt und meine Erwartungen vollstens gestillt. Ein schöner sortentypischer Grauburgunder schimmerte im Glas und strömte in die Nase. Aromen von reifen tropischen Früchten, die noch etwas verhalten waren durch die Jugendlichkeit, machten sich in der Nase bemerktbar. Das ausbalancierte Spiel zwischen Süße und Säure, Alkohol und Mineralität findet ein freudiges Ergebnis in diesem Wein.
Danach probierte ich noch den Riesling kabinett Wiltinger Braunefels und die Riesling Spätlese Scharzhofberger, von der mir schon viel berichtet wurde. Der Braunefels hat eindeutlig mehr Schiefer im Boden, was sich im Wein auch wiederspiegelt. Der Scharzhofberger ist tiefgründiger und dadurch auch saftiger und geahltvoller im Mund. Beide haben ein ausgewogenes Verhältnis von Süße und Säure, wobei mir der Scharzhofberger 2008 etwas besser gefällt als der Brauneberger 2008.
Zum krönenden Abschluss gab es dann noch eine Riesling Auslese 2007 Martha`s Weinberg zu probieren. Diese war sehr mineralisch und hatte eine deutlische Säure, was den Wein sicher sehr langlebig macht. Mir hat ein wenig die Frucht gefehlt, die ich bei einer Riesling Auslese erwarte. Der Wein hatte einen zarten Schmelz und viel Körper und ausgespochen harmonisch, bis auf die etwas fehlenden Aromen, die man erwartet.
Alles in Allem war es ein sehr interessanter Besuch, nur schade, dass Herr Peters selber keine Zeit hatte, da ich noch einige fachspezifische Fragen hatte, die ich gerne gestellt hätte beim Probieren. Das werde ich beim nächsten Mal nachholen.
Der Besuch hat mich in meiner hohen Meinung über das Weingut nur bestätigt und wird mich auch weiterhin als treuen Kunden behalten. Ich kann das nur jedem empfehlen, sich mal Wein von Herr Peters zu kaufen, wenn man schöne, schlanke Saar-Weine mag.
Dann viel Spaß beim Verkosten und bis zum nächsten Mal.

Viele Grüße
Esther

Donnerstag, 21. Mai 2009

Neue Verkostungsnotiz-Form

Hallo zusammen,

ich hoffe ihr lest fleißig und freue mich über jeden Kommentar und Anregung. Ich habe die letzten Wochen eine nebenberufliche Ausbildung zum Wine-Expert-Bronze an der Wein,-und Sommelierschule in Koblenz gemacht und diesen erfolgreich abgeschlossen. Es folgt jetzt noch ein Silber-Kurs im Herbst und ein Gold-Kurs nächstes Frühjahr und danach mache ich die IHK Prüfung zur Weinfachberaterin.
Daher werden meine Verkostung ab sofort etwas anders aufgebaut werden und sehen etwas anders aus. Nur dass ihr euch nicht wundert. Im Laufe des Jahres werde ich dann auch eine eigene homepage haben, dazu informiere ich aber rechtzeitig.
Ich wünsche euch viel Spaß beim weiteren Lesen und frohes Verkosten...

Viele Grüße
Esther

Verkostungsnotiz: Auxerrois, Krämer&Lorscheider(Vertrieb), Bernard-Massard(Hersteller), Grand Premier Cru, 2007, trocken


Da mich das kleine Weingut Krämer-Lorscheider schon sehr oft positiv überrascht hat mit Ihren preiswerten Spitzenweinen. Und da ich ein großer Auxerrois Fan bin war ich natürlich neugierig auf den Wein. Und da es an der luxemburger Mosel sehr gute Auxerrois gibt, war die Vorfreude noch größer. Und ich wurde bestätigt, noch mehr als das.
Beim ersten Geruch umströmen saftig grün-fruchtige Noten nach Wiese, Zitrus und Grapefruit die Nase, welche das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Außerdem umschmeichelt ein lieblicher Duft nach knackiger Birne die Nase.
Im Mund ein prickelnd frisches Zusammenspiel von zarter Süße und kribbelnder Säure gepaart mit einer leichten Herbe. Herrlich grün und frisch. Eine sinnlich fruchtige Kombination aus Grapefruit, Birne und Mirabelle streicheln den Gaumen und lassen einen verzückend schmunzeln. Unterstrichen wird das Erlebnis durch starke Anzeichen nach unreifer Stachelbeere. Der Wein hat einen langen und intensiven Abgang. Dieser körperreiche, aber säurearme und trotzdem charakterstarke und frische Wein macht einem nur Freude, wenn man solche Wein schätzt. Ein Auxerrois an einem heißen Sommertag ist eine traumhafte Ergänzung im alltäglichen Leben.
Viele Grüße
Esther

Verkostungsnotiz: Amarone della Valpolicella, Antario, 2004, trocken


Da ich schon viel vom Amarone della Valpolicella gehört habe und noch einen im Keller hatte, den ich nicht kannte, war ich schon ganz gespannt. Der Wein ist blutrot, dicht und ölig. Der Geruch nicht sehr ausdrucksstark. Leicht nach Brombeere, Heidelbeere und Pflaume, aber alles nur ganz schwach im Aroma. Eher unspektakulär. Im Geschmack weich und samtig, aber auch hier etwas langweilig einseitig. Leicht nach Pfeffer und Nelke und etwas Heidelbeere lässt sich erahnen. Aber insgesamt eher fade und langweilig im Geschmacksbild. Da habe ich mir mehr erhofft. Aber ich werde noch einen weiteren Amarone probieren. Vielleicht war das ja eine negative Ausnahme. Aber diesen Wein werde nicht sicher nicht noch mal kaufen. Da hat das Preis-Leistungsverhältnis nicht gepasst. Leider eine Enttäuschung…
Viele Grüße
Esther

Verkostungsnotiz: Campo de Vides, Montsant, Grianza, 2004, trocken


Was habe ich da in meinem Keller gefunden. Ich weiß nicht mehr woher ich diesen Wein habe, aber mal sehen was er uns bringt. Ein Cuvee aus Grenache, Carignan und Cabernet Sauvignon. Da war ich sehr neugierig, da ich Grenache sehr gerne mag. Die Farbe leuchtet rotviolett mit dichter Struktur.
Ein pfeffrig, gewürziger Geruch steigt in die Nase und kitzelt leicht. Außerdem duftet der Wein herzhaft aromatisch nach Dörrpflaume und Tabak. Ein süß, lieblicher Hauch von Vanille unterstreicht das ganze mit einer gewissen Sanftheit, welches diese Komposition vervollständigt.
Im Geschmack ist die saftige Dörrpflaume zu erkennen und ein kräftig würziger Ton nach Pfeffer und Kümmel. Kräftige Noten von Rauch, Leder und Tabak machen den Wein zum einzigartig charakterstarken Erlebnis. Der liebliche Geschmack nach Vanille gibt dem Wein die Feinheit und bildet den Kontrast zu den rauchig, würzigen Noten. Eine Mischung die man nicht so schnell vergisst. Außerdem bleibt der Wein lange im Gedächtnis, weil er einen langen Abgang hat.
Zu Beginn war der Wein noch verschlossen und die Tannine kratzten stark an der Zunge, aber nach 1 h an der Luft ist aus ihm eine weiche Gaumenfreude geworden.
Viele Grüße
Esther

Weiße Offenbarung


An einem Wochenende wurde ich von meinem Lebensgefährten mit einem verlängerten Wochenende in unserem Lieblingsort in Holland überrascht. Da wir dieses Jahr noch keine Urlaub hatten, waren wir beide urlaubsreif und freuten uns sehr. Wir gingen abends dort schön frischen Fisch essen und am ersten Abend probierte ich einfach mal den weißen Hauswein, den das Restaurant im Angebot hatte. Einen Spanier. Ich hatte dem letzt noch gelesen, dass die Weinkultur in Holland stark zugenommen hat und es dort oft überraschend gute Weine vor allem aus der neuen Welt gibt, aber dazu später.
Der Weißwein. Er kam ganz unauffällig in einem Glas. Saftig gelbgrün und frisch schimmerte er im Glas. Der Duft betörte die Nase nach intensiv reifer, fruchtiger, aromatischer Grapefruit, in die man hineinbeißen möchte. Außerdem kommen exotische Noten von Papaya und Litchi dazu, welche dem herben Grapefruitgeruch eine gewisse Süße verleihen. Am Gaumen erfrischt der Wein fröhlich tanzend um die Zunge den Gaumen mit prickelnder Grapefruit gepaart mit leichter Süße. Die Papaya und Lichti sind auch wieder zu erkennen und geben dem Wein ein rundes Geschmacksbild. Der Wein war so herrlich erfrischend, dass er süchtig macht. Man möchte nur noch mehr. Daher erkundigte ich mich natürlich genau nach diesem Wein und diesem kleinen Bodegas in Calatayud. Dieser Wein war ein reiner Macabeo, was man selten antrifft. Ich habe genau diesen Wein auch nur bei einem Händler gefunden. Es gibt natürlich andere Macabeo, die muss ich mal probieren. Aber diese kleine Bodega hat es mir angetan. Ich möchte unbedingt die anderen Weine davon probieren und wenn ich mal dort in der Gegend bin dahin. Also ich kann nur empfehlen mal einen Macabeo zu probieren, wenn man leichte, frische und unkomplizierte Weine mag.


Viele Grüße

Esther

Verkostungsnotiz: Rosesekt Cuvee Milena(Schwarzriesling/Dornfelder), Weingut Krämer-Lorscheider, Mosel, extra trocken


Ein Sekt auf den man sehr gespannt ist. Ein Cuvee aus Schwarzriesling und Dornfelder und dann ein Rose, das gibt es nicht oft. Kräftige orange-rote Farbe glitzert im Licht. Der Geruch ist frisch fruchtig und die Kohlensäure kitzelt die Nasenspitze. Im Geschmack saftig rot nach Kirschen und Orangenschale. Eine leichte Herbe paart sich mit einer feinen Süße zu einem prickelnd freudigen Erlebnis, von dem man mehr will. Ein Hauch von roten Johannisbeeren macht den Sekt zu einem idealen Begleiter an heißen Sommertagen. Erfischende Eleganz mit fruchtiger Frechheit lassen einem jeden Schluck zu einem kribbelnden Erlebnis werden.


Viele Grüße

Esther

Sonntag, 10. Mai 2009

Verkostungsnotiz: Samtrot kabinett, WG Dürrenzimmern Stockheim, BW, 2005, trocken


Da ich ein großer Schwarzriesling und Burgunder Fan bin, wollte ich unbedingt mal einen Samtrot probieren, was ein Klon des früheren Spätburgunders ist. Die Farbe erinnert schon an einen Spätburgunder. Leichtrote Reflexe lassen das Licht auf der Oberfläche tanzen. In der Nase erdig, krautig, etwas herber als ein Spätburgunder. Auch Noten von Hagebutte und Schlehe sind zu erkennen. Eine interessante Mischung. Im Geschmack macht er seinem Namen alle Würde. Er ist sehr samtig auf der Zunge, leicht Herb mit delikater Süße und langem Abgang, was den Wein für Schleckermäulchen sehr interessant macht. Das ist ein Wein für „Nichtrotweintrinker“, solche, die Probleme mit den Tanninen in schweren Rotweinen haben. Ein leicht zu trinkender Wein. Zarte Aromen von Hagebutte, Himbeere und Schlehe machen den Wein leicht fruchtig. Es fehlt ihm aber der Charakter, was ich an einem Wein schätze. Aber leicht und angenehm zu trinken und das wahr sicher nicht mein letzter Samtrot.

Viele Grüße
Esther

Verkostungsnotiz: Merlot Cusumano, Sizilien, 2006, trocken


Ich habe schon des Öfteren über sizilianischen Wein gelesen und war natürlich neugierig wie dieser Wein schmeckt. Die Farbe besticht schon mit ihrem tiefen Purpur. Der Wein ist dicht und hat eine sehr ölige Struktur. Es wiegt sich schwer im Glas. Eine Vorfreude, da ich Merlot sehr gerne trinke, macht sich bemerkbar. Im Geruch zu erst zurückhaltend nach Schwarzkirsche und Dürrpflaume. Auch Töne von Cassis und rotem Paprika sind zu erkennen. Der Wein soll etwas Luft holen. Nach einer halben Stunde kommt sehr deutlich die Dörrpflaume hervor, umschlungen von Schwarzkirsche.
Im Geschmack zu beginn verhalten und rau auf der Zunge. Nach einer Zeit an der Luft jedoch intensiv nach Dörrpflaume und saftig eingelegten Kirschen. Er ist samtig und weich geworden. Begleitet von einem Hauch Pfeffer und einer gewissen Schärfe macht das diesen Wein zu einem besonderen Geschmackserlebnis. Eingerahmt werden die ganzen Aromen von einem Geschmack nach fruchtigem Balsamico. Ein wirklich extravaganter Wein, den man nicht so schnell vergisst. Er hat einen sehr langen Abgang.

Viele Grüße
Esther

Verkostungsnotiz: Strandgut, Cuvee aus Riesling und Weißburgunder, Weingut Peters, Saar, 2007, trocken

Ich bin ja schon ein großer Fan vom Weingut Peters, da das Weingut fantastischen Wein von der Saar macht. Der Weißburgunder hat schon mein Herz gewonnen und das Cuvee Weiß&Grau ist ebenso spitze. Dieser Wein hat aber noch mal eine hervorragende geschmackliche Finesse und ist ein gaumenfreudiges Erlebnis. Ein feiner Duft nach Stachelbeere, Birne und Wiese streichelt die Nase. Die Birne des Rieslings und die Wiese des Weißburgunders sind deutlich zu erkennen. Weiterhin kommen Aromen von Kiwi, Aprikose und Honigmelone dazu. Diese freudig, fruchtig, frische Kombination lässt einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Und der erste Schluck ist ein absolutes Gedicht. Die prickelnde Säure des Rieslings und die Zartheit und Süße des Weißburgunders verbinden sich zu einem herrlichen sich umschlingenden Paar. Apfel und Birne küssen Blumen und Stachelbeere, welch ein Traum. Ein Hauch von Aprikose und Grapefruit machen das Bild komplett.
Eine wahre Entdeckung mit freudiger Erinnerung, die haften bleibt. Das war nicht das letzte mal, dass der Wein getrunken wurde.

Viele Grüße
Esther

Verkostungsnotiz: Trollinger&Lemberger Rose, Weingut Baumgärtner, Württemberg, 2006, trocken

Der nächste Wein vom Weingut Baumgärtner war dieser Cuvee. Ein etwas herberer Rose als der Trollinger alleine. Der Lemberger bring eine gewisse rassige Note in den Rose. Ein Duft von Walderdbeere und Pfirsich steigt in die Nase, außerdem ein zarter Hauch von Aprikose. Im Geschmack angenehme Süße und leichte Säure. Kombiniert mit der leichten Herbe des Lembergers ist es ein leckerer Trinkwein, kommt aber nicht an die Roses aus Spanien oder einen Schwarzriesling Rose heran. Aber für ein leichtes Tröpfchen zwischendurch ist er sehr gut. Und es muss ja nicht immer ein Spitzenwein sein.

Viele Grüße
Esther

Sonntag, 26. April 2009

Verkostungsnotiz: Trollinger Weißherbst, Weingut Baumgärtner, Württemberg, 2005, trocken

Ich hatte mir demletzt einige Roses vom Weingut Baumgärtner besorgt. Dort war auch dieser Trollinger. Ich mag normalerweise keinen roten Trollinger, aber neugierig wie ich bin, wollte ich das probieren. Es war ein einfacher Wein im Liter. Das Aussehen war zart rose-orange.
In der Nase Düfte nach Erdbeere, Aprikose und Melone. Außerdem eine gewisse Herbe bis hin zur Holzigkeit, war diesen Wein etwas kantig machte. Vielleicht etwas zuviel für einen Rose.
Der Geschmack war auch etwas herb und holzig mit schwacher Säure und kaum Süße. Ein Hauch von Erdbeere. Etwas langweilig und nach unreifen Obstschalen.
Da gibt es andere Rose, die ich vorziehen würde. Aber jemand, der Trollinger mag, ist sicher auch ein Freund dieses Weines.

Viele Grüße

Esther

Sonntag, 12. April 2009

Verkostungsnotiz: Bordeaux Cotes des Castillon, Chateau de Fontenay, 2002, trocken

Dieses kleine Chateau am Rande von Saint-Emillion sorgt für Aufsehens erregende Weine. Die Vinifizierung erfolgt nach den gleichen Regeln wir im Saint-Emillion. Nach 12 Monaten im Barrique und kommt der Wein erst nach 2 Jahre in das Glas des Verbrauchers. Das ist die Philosophie dieses Chateaus. Im Glas blutrot, ölig mit sehr dichter Struktur, was mehr erwarten lässt. Der Geruch besticht durch seine starken Aromen nach Pilzen und Leder. Außerdem, was mir noch nie bei einem Wein begegnet ist, ein deutliches Aroma nach Salami. Im Mund schmiegt sich die samtige Struktur an den Gaumen und überrascht mit ungewöhnlich starken Aromen nach Rauch, Pilzen und wieder die Salami. Das macht den Wein sehr extravagant mit eigenem Kopf. Leicht fruchtige Aromen nach roten Johannisbeeren und Pflaume runden den herben Charakter des Weines auf geniale Weise ab.
Dieser Wein ist sicher keine Liebe auf den ersten Blick. Aber durch seine extravagante Art bleibt er einem mit langem Abgang in Erinnerung und man wird diesem Wein sicher einmal wieder mit Freude begegnen.

Viele Grüße
Esther

Freitag, 10. April 2009

Verkostungsnotiz: Schwarzriesling Weißherbst, Württemberg, Weingut Baumgärtner, 2005, halbtrocken


Die Farbe eines schönen Weißherbstes erweckte freudiges Erwarten auf den ersten Schluck. Ein dunkles Lachsrosa mit leicht orange-farbenen Anklängen steht vor einem. In der Nase fruchtiger Duft nach Walderdbeeren gepaart mit Aromen nach Pfirsich und Aprikose. Der erste Schluck gibt ein wunderschönes Spiel aus leichter Säure und deutlicher Süße wieder. Der kräftige Geschmack nach Walderdbeere kombiniert mit einem Hauch Kirschen harmonisiert mit einer leichten Herbe. Der mittlere Abgang passt zu dem Wein. Es ist kein fantastischer Rose, aber ein gut trinkbarer Wein, den man jeden Tag mal trinken kann und an dem man seine Freude hat.
Viele Grüße
Esther

Sonntag, 22. März 2009

Verkostungsnotiz: Vino Frizzante:Marzemino(100%) del Veneto IGT, Venezien, Viticoltori Ponte, lieblich

Ich war sehr neugierig auf den roten Vino Frizzante aus Venetien. Er sah schon im Glas verführerisch aus. Leicht perlend in einem dunklen Kirschrot. Ein saftiger Geruch nach reifen Kirschen, Kirschlikör und sonnengereiften Brombeeren steigt in die Nase. Es folgt ein Geschmackserlebnis das seines Gleichen sucht. Ein fruchtig, prickelndes Gefühl gepaart mit dezenter Süße. Im Geschmack hätte ich nie den Wein als lieblich eingestuft. Höchstens als halbtrocken. Das leicht prickelnde Gefühl kitzelt im Mund wird unterstrichen durch Aromen von Kirsche, Brombeer und Cassis. Eine leichte Herbe rundet den vollkommenen Geschmack ab. Ein absolutes Highlight des Geschmacks. Diesen Vino Frizzante muss man genießen und nicht einfach so wegtrinken. Ein himmlisches Vergnügen! Ein absoluter Favorit von mir.




Viele Grüße
Esther

Samstag, 7. März 2009

Verkostung der neuen Weine im Weingut Römerhof, Mosel, Januar 2009

Ich war sehr froh, dass ich die Chance habe, die werdenden Weine der Weinlese 2008, in ihrer Entwicklung bei Herr Schmitz zu beobachten und zu probieren. Die erste Verkostung stand im Januar an. Es gab 12 verschiedene Weine zu probieren, so weit ich mich erinnere. Da diese jungen Weine doch sehr in den Kopf steigen, weiß ich nicht, ob ich zu allen Weinen etwas notiert habe. Aber zu denen ich etwas notiert habe, die stelle ich hier schon einmal heraus. Den Weinen wurden Nummern vergeben und ich sollte nach Geruch und Geschmack beurteilen und Schulnoten vergeben, diese Beurteilung haben wir auf ein großen Pappkarton geschrieben und werden diesen mit der nächsten Verkostung vergleichen. Was ich dort notiert habe, habe ich nicht extra notiert. Aber was ich zu den einzelnen Weinen allgemeint notiert habe, kann ich euch hier erzählen.
Es war sehr interessant, da dies alles Rieslinge waren und einer anders geschmeckt hat als der andere. Diese Erfahrung war sehr hilfreich für meine Zukunft.
Der Literwein: Dieser war schon abgefüllt und ganz jung auf der Flasche. Das hat man auch gemerkt, der war noch im Füllschock und braucht noch etwas Zeit. Er hatte 83° Oe und schmeckte sehr grün und verschlossen noch. Aber aus ihm wird sicher ein guter Trinkwein, der Spaß macht, wenn er den Füllschock hinter sich hat.
Nummer 9: Dieser Wein hatte 80° Oe und wird zum Versekten genommen. Er hat sehr grünliche Noten und ihm fehlt etwas an Charakter. Er entsteht aus einer Burgrebe, daher geringer Ertrag und ist ein Weis 21 Klon.
Nummer 14: Dieser Wein ist schwer zuzuordnen. Er ist noch sehr verschlossen und hat aber großes Potential, das merkt man schon. Aus dem wird ein ganz Großer! Er hatte 90° Oe und wird uns noch überraschen. Ich bin gespannt auf die nächste Verkostung.
Nummer 17: Dieser Wein hatte 80° Oe und entsteht aus zwei Burgreben und hat dadurch einen höheren Ertrag. Er hat sehr grüne Noten und könnte mit Nummer 14 gut zusammen harmonieren. Wir testeten das auch und haben 2/3 14 und 1/3 17 zusammen und das hat sehr gut gepasst und sich gut ergänzt, das könnte ein feiner Tropfen werden. Alleine fehlen ihm etwas die exotischen Noten, die bei der 14 sich noch entwickeln werden.
Nummer 18: 92° Oe und ein Spontanvergärer. Mein absoluter Favorit. Das wird mein Wein. Ein Sponti der Extraklasse, der noch etwas Zeit braucht, aber aus dem ein wunderbarer spontanvergorener und trotzdem harmonischer Wein wird.
Nummer 19: Ein Wein mit 91° Oe, welches ein Kabinett werden könnte, da er sehr schlank wirkt. Man erkennt schon deutlich seinen leichten Charakter und seine feinen Züge. Aus ihm könnte ein super Kabinett werden.
Nummer 20: Dieser Wein kommt vom Rioler Römerberg und hat einen Ertrag von 8-9000 Liter. Es könnte ein gute halbtrockener Literwein werden, man muss ihn aber noch etwas beobachten, um zu sehen, wie er sich entwickelt.
Nummer 21A/B: Das ist beides der gleiche Wein, nur mit unterschiedlichen Hefen hergestellt. Und das war total interessant, wie unterschiedliche diese Weine schmeckten. Der A schmeckte deutlich harmonischer und besser als der B und das lag nur an der Hefe. Die Hefe für den 21A ist auch erheblich teurer als die Hefe von B. Das hat man auch deutlich geschmeckt. Ein Qualitätsunterschied, den man nicht leugnen kann. Der Wein hatte 92° Oe.
Nummer 23: Ein Wein mit 93° Oe mit sehr hohem Potential, aus diesem Wein wird ein ganz besonderer Riesling entstehen. Es sind aber deutliche Apfel und Birnenaromen zu erkennen. Er ist sehr klar und eindeutig. Er kommt aus Mehring aus einem sehr guten Weinberg und wird daher sicher ein sehr hochwertiger Wein werden. Aber welcher, das bleibt dann letztendlich dem Winzer überlassen.
Lassen wir uns überraschen, wie sich die Weine entwickeln und ich werde euch auf dem Laufenden halten, wie die Verkostungen weitergehen.

Viele Grüße
Esther

Dienstag, 24. Februar 2009

Verkostungsnotiz der Weine vom Weingut Eberhard Klein, Walheim, Baden-Württemberg

Ich war bei einem Brunch im Restaurant in Schiller in Württemberg. Dort gab es Weine vom Weingut Klein, welche man alle verkosten konnte. Der Winzer war auch direkt vor Ort. Diese Chance habe ich genutzt, um neuen Input zu bekommen und Kontakte zu knüpfen. Da ich bis dato noch nicht von den Württemberger Weinen überzeugt war, wollte ich mir das natürlich nicht entgehen lassen.
Ich ging einfach direkt hin und erzählte, dass ich mich für Wein interessiere und dass ich gerne die Weine probieren würde. Leider hatte er nicht alle da, aber die da waren probierte ich und machte mit ihm aus, dass ich mal zu einer Weinprobe im Weingut vorbeischaue.
Er gehört zu einer neuen Sorte von Winzern aus Württemberg, die mehr machen als den normalen Trollinger und Lemberger, von dem man die Nase voll hat. Langweilige, unharmonische Weine sollten der Vergangenheit angehören und diese Winzer wollen das Allerbeste durch spezielle Selektion und Vinifizierung aus den Trauben herausholen und damit deren Potential deutlich machen.
Daher begann ich direkt mal mit dem Trollinger trocken aus Steillagen. Ich konnte mit Trollinger nie etwas anfangen, da das für mich kein richtiger Wein war. Aber…..dieser Trollinger war der absolute Wahnsinn. Und das wird mir keiner, der mich kennt, glauben, so wie ich sonst von Trollinger sprach.
Aber dieser Trollinger ist so charakterstark und finessenreich durch den spreziellen Ausbau, dass er absolut Spaß macht. Er ist eine herrlich erfrischende Alternative zum Rose im Sommer. Ich werde mir für den Sommer auf jedenfall ein paar Flaschen besorgen, das ist für Gäste auch mal eine willkommene Abwechslung. Er schmeckt so saftig nach Erdbeeren und Himbeeren, wie ein fantastischer Rose und man mag gar nicht mehr aufhören.
Als nächstes ging zu ich einem Lemberger trocken im Holzfass gereift über. Damit ich habe ich schon ab und an positive Erfahrungen gemacht, aber oft auch schlechte, deren Weine zu sauer und unharmonisch waren. Aber dieser Lemberger war absolut rund und lockte schon mit seinem Kirschrot einem zum Trinken. Aromen von Kirsche, Pflaume und Himbeere traten deutlich hervor und umschmeichelten den Gaumen. Gepaart mit einem holzig, rauchigen aber nicht dominanten Ton, machte dieser Wein eine spitzen Figur und ist wirklich etwas Besonderes.
Der nächste Wein nannte sich EPONA rot trocken, welches ein Cuvee aus Spätburgunder, Lemberger, Zweigelt und Merlot ist. Sein tief dunkles Rot hat mich beim Anblick schon fasziniert. Und der Geschmack war einfach überwältigend. Reife Heidelbeeren und Pflaumen harmonisierten in einer Weise miteinander, die ich noch selten erlebt hatte. Der Wein war weich und harmonisch und absolute Spitzenklasse.
Dann ging es zu den Weißweinen, wo ich bis dato von Württembergern eigentlich keine gute Meinung hatte, weil diese mir immer zu unreif und unharmonisch waren. Ich probierte einen Riesling kabinett. Und es war der erste Riesling aus Württemberg, der es mir total angetan hatte. Er hat mich überzeugt und in seinen Riesling-Bann gezogen. Ungewöhnlich fruchtig nach Birne, Apfel mit einem umschmeichelnden Hauch von Aprikose und Pfirsich erinnerte mich der Wein einen Hauch an die Mosel…..
Sehr ungewöhnlich und einsame Spitze für einen Württemberger Riesling.
Dann ging es weiter zu einer Traminer Auslese lieblich. Und der war ein absolutes Highlight. Typische Traminer-Aromen, charakterstark aber weich und samtig fließt der Wein im Mund. Ein Wein der Extraklasse mit einem harmonischen Aromaspiel und einem runden Säure-Süße-Verhältnis, das keine Wünsche offen lässt.
Als nächstes folgte der EPONA weiss trocken, welcher ein Cuvee aus Grauburgunder, Chardonnay und Riesling ist. Einmal im Stahltank und einmal im Barrique ausgebaut. Beide Weine sind eigenständig und haben ihren Charakter. Der Barrique Wein war noch etwas ausgereifter, ruhiger und harmonischer, absolut spitze. Der Wein aus dem Stahltank war eher jung, spritzig und lebendig.
Außerdem gab es noch einen Sekt der sich EPONA gold nannte, extra brut, was mir sehr gut gefiel. Ich bin ein großer Sektfan und er kann für mich nicht trocken genug sein. Dieser Sekt ist ein Cuvee aus Grauburgunder und Chardonnay und eine Königin unter den Sekten. Dieser Sekt hat sehr starke Züge eines Champagners und will hoch hinaus, was er auch schafft. Feinperlig und zarte Aromen umschmeicheln den Gaumen. Wenn man so etwas mag, wird dieser Sekt viele Anhänger finden, mich hat er schon verzaubert!
Das Weingut Klein wird auf jedenfall eines meiner Favoriten werden und ich werde mich da auch immer mal wieder sehen lassen.

Viele Grüße
Esther

Montag, 23. Februar 2009

Erlebnisbericht Wein Düsseldorf Oktober 2008:

Am letzten Wochenende im Oktober 2008 war ich auf der Wein Düsseldorf. Solche Weinmessen kann ich nur jedem empfehlen. Dort kann man einfach alle Anbaugebiete und Länder kennen lernen, ohne überall hinfahren zu müssen. Dort habe ich auch sehr viele neue interessante Weingüter und Weine kennen gelernt und möchte euch davon berichten. Ich stelle nur einige der Weingüter vor, sonst wird der Beitrag zu lang.

Weingut Heinisch, Österreich:
Ich bin ein großer Fan österreichischer Weine, vor allem von grünem Veltliner. Daher steuerte ich direkt dort hin. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich habe einen frischen, knackigen grünen Veltliner Namens Weinviertel Haide 2007 probiert. Dieser hat mir sehr gut gefallen. Ein typisch frisch, pfeffrig, knackiger Veltliner. Außerdem gab es einen Weinviertel Neugerg 2007, welcher sehr lange auf dem Hefelager lag. Dieser war deutlich weicher, geschmeidig, selten. Sehr guter Wein, aber ich mag den grünen Veltliner lieber grün und knackig.
Desweiteren probierte ich einen blauen Portugieser mit viel Skepsis, da ich noch nicht viele blaue Portugieser fand die auch gut waren. Aber diese hat mich überzeugt. Sehr weich und harmonisch und sehr körperreich.
Der absolute Höhepunkt aber war der grüne Veltliner Sekt. Das findet man nur ganz selten und der hat so gut geschmeckt, von dem werde ich mir auf jedenfall etwas besorgen.
Zum Schluss kam der Winzer und hat mir noch ein Schätzchen angeboten. Einen ganz besonderen Rotwein, den lies ich mir nicht entgehen. Roeseler 2007 war ein ungewöhnlicher und sehr guter Rotwein, etwas ganz Besonderes! Starkes Dörrpflaumen Aroma und lange im Abgang.

Weingut Haus Thiel, Rheinhessen:
Ich wurde von meinem Lebensgefährten auf dieses Weingut aufmerksam gemacht. Ich hatte an dem Tag schon sehr positive Erfahrungen mit rheinhessischem Wein gemacht und habe meine Leidenschaft dafür gefunden.
Er meinte, den Rotwein muss ich probieren, und das hat mich sehr gewundert, da es ein lieblicher Dornfelder war. Und wir eigentlich beide keinen lieblichen Dornfelder mögen. Aber ich probiere alles, ich will ja immer dazulernen und war neugierig. Und der Wein hat mich umgehauen, ein absolut fantastischer Wein, der wie ein Portwein geschmeckt hat. Einfach spitze, ich war begeistert. Danach wollte ich natürlich auch die anderen Weine des Weingutes probieren. Ich probierte einen Cuvee aus Dunkelfelder und Spätburgunder, welches sehr gut war und sehr ungewöhnlich, aber total überzeugend.
Bei den Weißen hat mich ein Morio-Muskat Spätlese lieblich total einfangen und begeistert. Absolut tolle Frucht und Hamonie. Genauso gut war ein Gewürztraminer Spätlese lieblich. Beide Weine auf ihre Weise fantastisch und charakterstark. Absolute spitzenklasse.
Es gab dann noch zum krönenden Abschluss eine Scheurebe Beereauslese. Diese war absolut der Hammer. Eine absolute Besonderheit. Ich hatte bis dato noch nicht viel Erfahrung mit Scheurebe gemacht, aber ein Sekt zuvor überzeugte mich schon von der Blumigkeit. Diese Beerenauslese hatte so ausdrucksstarke Charakterzüge einer Scheurebe, dass es schon unheimlich wurde. Nur eines betrübte den Wein. Ein leichter Kork war zu vernehmen. Der Wein war von 1999. Das war leider sehr schade, aber sonst wäre der Wein absolut perfekt gewesen.

Weingut Heinz Schneider, Mosel:
Da ich an der Mosel lebe und noch nicht viele gute Rotweine von der Mosel gefunden habe, war ich natürlich neugierig auf die Rotweine von Herr Schneider, die mit Preisen angepriesen wurden und vor dessen Stand eine große Menschenmenge stand.
Ich probierte mich durch die Rotweine durch und war durchweg begeistert und werde das Weingut Schneider auf jedenfall besuchen. Die Weine haben eine Ausdrucksstärke und einen Charakter, den ich selten noch an der Mosel erlebt habe. Ich war total begeistert. Jede einzelne Schieferlage schmeckte man dort heraus. Ein absolutes Muss, wenn man an die Mosel fährt.

Winzerkeller Stetten, Franken:
Ich wollte unbedingt mal einen typischen Silvaner aus Franken trinken, wofür das Weinbaugebiet ja bekannt ist. Ich probierte dann den Silvaner Qualitätswein trocken und den Silvaner Spätlese, aber ich habe festgestellt, dass ich kein Silvaner Fan bin! Der Wein sagt mir, wie viele andere auch nicht zu. Aber das ist ja gott sei dank Geschmackssache.
Aber dafür hat es mir ein Rotwein aus dem Weinkeller Stetten angetan, der Schwarzriesling 2006 trocken. Ich bin eh ein großer Schwarzriesling Fan und dieser Wein war einfach fantastisch. Ein sehr guter und harmonischer Wein, der viel Spaß macht.
Außerdem das Highlight. Ein Weißwein und Rotwein, die die fränkische Antwort auf Sherry und Portwein sind. Der Frankonia rot und weiß. Absolut lecker und machen dem Sherry und Portwein ordentlich Konkurrenz. Davon werde ich mir auch noch etwas besorgen! Etwas absolut Seltenes und Besonderes aus Deutschland und das sollte man nicht verpassen! Also probiert einmal, wenn ihr in Franken seid diese Weine. Ihr werdet begeistert sein.

Das waren die Weingüter, die mich am meisten beeindruckt haben, es gab aber noch viele andere gute Weingüter, die spitzen Wein machen, aber es dann einfach zu lang wird, wenn ich diese alle hier aufliste. Ich hoffe es hat euch gefallen und euch animiert auch mal eine Weinmesse zu besuchen.

Viele Grüße
Esther

Sonntag, 22. Februar 2009

Verkostungsnotiz: Vino Frizzante:Marzemino(100%) del Veneto IGT, Venezien, Viticoltori Ponte, lieblich


Ich war sehr neugierig auf den roten Vino Frizzante aus Venetien. Er sah schon im Glas verführerisch aus. Leicht perlend in einem dunklen Kirschrot. Ein saftiger Geruch nach reifen Kirschen, Kirschlikör und sonnengereiften Brombeeren steigt in die Nase. Es folgt ein Geschmackserlebnis das seines Gleichen sucht. Ein fruchtig, prickelndes Gefühl gepaart mit dezenter Süße. Im Geschmack hätte ich nie den Wein als lieblich eingestuft. Höchstens als halbtrocken. Das leicht prickelnde Gefühl kitzelt im Mund wird unterstrichen durch Aromen von Kirsche, Brombeer und Cassis. Eine leichte Herbe rundet den vollkommenen Geschmack ab. Ein absolutes Highlight des Geschmacks. Diesen Vino Frizzante muss man genießen und nicht einfach so wegtrinken. Ein himmlisches Vergnügen! Ein absoluter Favorit von mir.
Viele Grüße
Esther

Sonntag, 15. Februar 2009

Verkostungsnotiz: Cuvee aus Grau,-und Weißburgunder, Saar, Weingut Peters, 2007, trocken



Ich habe in der Vergangenheit ein paar Weinotizen gemacht noch bevor ich mit meinem Bewertungschema begonnen hatte. Diese möchte ich euch aber nicht vorenthalten. Daher stelle ich diese Weinnotizen noch im alten Muster ein und bei den neuen Verkostungen verwende ich mein neues Schema.


Ich hatte mich bei einem Restaurantbesuch schon in den Weißburgunder des Weingut Peters verliebt. Also wollte ich auch die anderen Weine kennen lernen. Da öffnete ich eine Flasche Grau&Weiß, wie er genannt wird. Im Geruch paart sich schon der herbe Grauburgunder mit den floralen Düften des Weißburgunders. Eine dezente Frucht liegt in der Nase nach Birne, Apfel und ein Hauch Quitte.
Eine feine Säure kitzelt die Nase.
Im Geschmack findet sich die leichte Herbe des Grauburgunders wieder. Kombiniert mit einer dezenten Süße und Frucht des Weißburgunders ein traumhafter Sommergenuss. Aromen von Birne, Apfel und Wiesenblumen verschmelzen am Gaumen zu einem herrlichen Geschmackserlebnis. Der Abgang ist lange und einprägsam.
Ein zweiter Wein, des Weingut Peter, der sich sehen lassen kann.




Viele Grüße


Esther